Grüner Star (Glaukom): Unbehandelt kann das Auge erblinden
2018-08-09 | Von Orcam Staff
Neben dem Grauen Star (Katarakt) und unbehandelter Fehlsichtigkeit ist der Grüne Star (Glaukom) die dritthäufigste Ursache für Blindheit. Weltweit haben ca. 7.75 Millionen Menschen durch diese schleichende Erkrankung ihr Augenlicht bereits verloren. Glaukom-Erkrankungen sind jedoch nicht nur in der Dritten Welt zu finden. Von etwa jährlich 10.000 in Deutschland erblindeten Menschen, haben ca. 2.000 ein Glaukom.
Symptome sind erst spät erkennbar
Als Grüner Star wird eine Gruppe von unheilbaren Augenerkrankungen bezeichnet. Sie schädigen leider häufig unbemerkt den Sehnerv, damit die Netzhaut, und schränken auf Dauer das Sehvermögen bis hin zur Erblindung ein. Der Sehverlust bei einem Glaukom entsteht meist über Jahre. Weniger als die Hälfte der Menschen, die an einem chronisch verlaufenden Glaukom leiden, wissen, dass sie krank sind. Das Gefährliche: Macht sich die Schädigung des Sehnervs bemerkbar, kann schon ein Drittel der Sehkraft verloren sein. Denn in dem schleichenden, meist komplett schmerzlosen Prozess engt sich das Sehfeld von außen her bogenförmig ein oder es entstehen dunkle oder verschwommene Flächen. Das hat zur Folge, dass die Betroffenen nach und nach Orientierungsschwierigkeiten im Straßenverkehr haben oder Objekte einfach nicht mehr wahrnehmen können. Ein Glaukom lässt sich nicht heilen, aber der Sehverlust lässt sich operativ oder mit Augentropfen aufhalten. Ohne Behandlung erblinden die Betroffenen jedoch unwiderruflich.
Glaukom: Die Ursachen
Eine Erkrankung an einem Glaukom kann verschiedene Ursachen haben. Ihnen gemeinsam ist ein erhöhter Augeninnendruck und dadurch eine verminderte Durchblutung des Sehnervs. Charakteristisch sind jedoch nicht nur die hohen Druckwerte, sondern damit auch eine besondere Empfindlichkeit der Sehnerven. Die Kombination der Umstände lässt dann mehrheitlich beide Augen erkranken, allerdings meist 2-5 Jahre zeitversetzt. Es wird davon ausgegangen, dass Menschen mit starker Kurzsichtigkeit, Eltern mit Glaukom und spezifische ethnische Abstammungen (z.b. afrikanischer Zugehörigkeit) eher gefährdet sind, an einem Glaukom zu erkranken. Ob Bluthochdruck oder Diabetes ebenfalls Risikofaktoren sind, ist noch nicht abschließend geklärt. Je nachdem, welche Ursachen vorliegen, unterteilen Augenärzte primäre und sekundäre Formen. Die primäre Erkrankung tritt oft spontan – ohne greifbare Ursachen auf. Sekundäre Formen können auch erblich bedingt übertragen werden.
Augenärzte empfehlen regelmäßige Untersuchungen
Für den Erfolg der Behandlung des Glaukoms ist seine Früherkennung besonders wichtig, denn das Risiko steigt mit dem Alter. Ab 40 sollte deshalb jährlich, aber mindestens zweijährlich der Augendruck kontrolliert werden. Bei ca. 4 von 1000 untersuchten Personen bestätigt sich die Diagnose Glaukom, bei 48 diagnostizierten Fällen stellt sie sich als Fehlalarm heraus. Nachgewiesen sind die meisten wirklichen Erkrankungen erst nach dem 75. Lebensjahr und trotzdem ist wegen des Verlustes des Augenlichts eine Früherkennung wichtig.
Die Untersuchung umfasst neben der Augendruckuntersuchung, einen Sehtest und eine Augenspiegelung zur Überprüfung des Sehnervenkopfes und der Netzhaut. Besteht ein Verdacht, sollte allerdings auch das Gesichtsfeld gemessen werden, um auszuschließen, dass schon Sehbereiche eingeschränkt sind. Die Frühuntersuchung wird von den Krankenkassen nicht kostenfrei übernommen und gehört zu den sogenannten IGeL-Leistungen. Ist die Diagnose allerdings gestellt und es liegt ein Glaukom vor, werden alle Basisuntersuchungen und Behandlungsmaßnahmen von den Krankenkassen getragen.
Mobiles Hilfsmittel OrCam MyEye kann helfen
Ist durch die Krankheit eine starke Sehbehinderung oder sogar Erblindung erfolgt, können mobile Hilfsmittel wie die OrCam MyEye den Alltag erleichtern. Das Gerät macht Texte lesbar, egal ob in Zeitungen, Büchern, auf Computer- und Smartphone-Bildschirmen, Speisekarten, Supermarkt-Produkten oder Straßenschildern. Es erkennt zudem Gesichter, Produkte, Geldscheine und Farben und hilft bei der Orientierung, die bei einem Glaukom stark eingeschränkt sind.
Als offizielles Hilfsmittel wird OrCam MyEye von deutschen Krankenkassen erstattet und kann auch in der Schweiz finanziell unterstützt werden.
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